Design Sprints sind für Unternehmen eine etablierte Methode, um effizient Ideen zu validieren und Innovationen zu schaffen. Damit das gelingt, müssen sie jedoch die richtigen Rollen besetzen und den Ablauf des Sprints verinnerlichen – ansonsten verschwenden sie ihre Zeit.
In unserem Design Sprint Guide erklären wir verständlich, wie die Methode funktioniert. Dazu zeigen wir euch, wann sich der Sprint für euch lohnt und wie ihr diesen richtig plant und durchführt – und so zu eurem Ziel kommt.
Design Sprint Definition Ein Design Sprint ist ein strukturierter, fünftägiger Prozess, um komplexe Probleme zu lösen und neue Ideen für Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln und zu testen. Dabei werden Abläufe aus Design Thinking, Agile und Lean Startup kombiniert, um schnell zu Ergebnissen zu kommen. Das Design Sprint Toolkit stammt von Jake Knapp von Google aus dem Jahr 2010. Festgehalten hat er dies zusammen mit John Zeratsky und Braden Kowitz im Buch „Sprint: Wie man in nur fünf Tagen neue Ideen testet und Probleme löst “.
Der Design Sprint 2.0 baut auf dem ursprünglichen Konzept auf und betont stärker die Zusammenarbeit im Team und bindet Nutzerfeedback bereits in frühen Phasen des Prozesses ein. Zudem ist der Zeitrahmen kürzer und weist zusätzliche Techniken auf, um schneller zu validieren und Prototypen zu erstellen. Auf diese Weise werden die Effizienz und Produktivität des Sprints weiter gesteigert.
Der Sprint folgt einem festen Ablauf: Verständnis des Problems, Ideenfindung, Entscheidungsprozess, Prototypenerstellung und abschließender Nutzertest. Unternehmen sparen mit der Methode Zeit und Ressourcen und optimieren gleichzeitig ihre Produkte oder Dienstleistungen. Diese Design Sprint Definition ist stark vereinfacht. Wir erklären euch später im Artikel, wie genau die Methode funktioniert.
Design Sprint vs. Design Thinking Design Sprint und Design Thinking sind zwei Methoden des Designprozesses. Design Sprint ist ein strukturiertes, zeitlich begrenztes Vorgehen, mit dem Teams schnell innovative Lösungen entwickeln können. Design Thinking hingegen ist ein ganzheitlicher, nutzerzentierter Ansatz, der kreative Problemlösung und userfokussiertes Denken fördert. Es beinhaltet die iterativen Phasen Verstehen, Beobachten, Sichtweise definieren, Ideen generieren, Prototypen erstellen und Testen. Während der Sprint auf schnelle Ergebnisse abzielt, betont Design Thinking den umfassenden Prozess der Problemlösung.
5 Use Cases der Design Sprint Methode
In der Praxis sind vor allem diese 5 Use Cases der Design Sprint Methode gängig:
Produktentwicklung
Unternehmen können mit der Methode neue Produkte konzipieren und testen oder bestehende Produkte optimieren. Dabei hilft vor allem die Zusammenarbeit im multidisziplinären Team, um effizient zu Ergebnissen zu kommen und so die Time-to-Market zu verkürzen.
Prozessoptimierung
Die Sprints eignen sich, um bestehende Prozesse zu analysieren und zu verbessern. Durch die gemeinsame Arbeit an der Gestaltung von Workflows können Engpässe und ineffiziente Abläufe identifiziert und Lösungen erarbeitet werden.
Optimierung von UX
Mithilfe von Design Sprints können Unternehmen eine benutzerzentrierte User Experience (UX) entwickeln. Da die Methode Nutzer früh in den Designprozess einbezieht, können sie die UX entsprechend den Vorstellungen der Zielgruppe optimieren.
Ideenfindung und Innovation
Die Sprints bringen Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen zusammen und geben ihnen Raum, frei Ideen zu entwickeln. Das fördert die Kreativität und führt oftmals zu innovativen Konzepten.
Problemvalidierung
Unternehmen können mit der Vorgehensweise die Bedürfnisse und Probleme der Zielgruppe besser verstehen. Durch die Erstellung von Prototypen und Nutzertests können sie frühzeitig validieren, ob ihre Lösungsansätze den Anforderungen der User entsprechen.
Design Sprint Beispiele aus der Praxis Ihr könnt die Methode nutzen, um
neue Produkte oder Dienstleistungen einzuführen, ein Angebot von einer Webseite auf eine App auszuweiten, neue Funktionen bei einer Software zu ergänzen, Verbesserungspotenzial bei einer Dienstleistung zu identifizieren, die Umstellung auf neue Technologien wie KI zu unterstützen, eine Customer Journey zu optimieren und die User Experience eines bestehenden MVPs zu überarbeiten.
Welche Design Sprint Rollen ihr braucht Um die Methode durchzuführen, müsst ihr die folgenden Rollen besetzen. Diese Aufstellung ist nicht in Stein gemeißelt. Sie hilft euch jedoch, alle relevanten Perspektiven der Design Sprint Methode abzudecken:
Entscheider Ihr benötigt eine Person, die für das Design Sprint Team die Entscheidungen trifft. Das kann beispielsweise der Geschäftsführer oder eine leitende Führungskraft sein. Sie sollte von Anfang an in die Diskussionen einbezogen werden.
Marketing Manager Ein Marketing Manager ist darin geschult, die Botschaft für eine Marke oder ein Produkt an die Kunden zu formulieren. Das heißt auch: Er oder sie kennt die Zielgruppe sehr gut und kann daher wichtiges Nutzer-Feedback geben.
Kundenservice Ein Mitarbeiter des Kundenservice hat regelmäßigen Kontakt mit der Zielgruppe. Er oder sie kann daher wichtigen Input liefern und jede Iteration kompetent bewerten.
Designer Ein Designer beurteilt, ob eine Designidee in der Praxis umsetzbar ist. Er oder sie ist zudem verantwortlich, die finale Idee zu gestalten.
Technischer Experte Ein technischer Experte bewertet, welche Funktionalitäten in der Praxis umsetzbar sind. Je nach Projekt kann das zum Beispiel ein Ingenieur oder ein Softwareentwickler sein.
Finanzexperte Ein Finanzexperte schätzt ein, ob ein Projekt oder einzelne Features mit dem vorhandenen Budget umsetzbar sind und welchen Ertrag das Unternehmen mit dem Projekt erwarten kann.
Moderator Ein Moderator behält den Fortschritt des Teams im Auge. Er oder sie stellt sicher, dass jeder seine Rolle erfüllt. Dabei ist es wichtig, dass die Person bei Entscheidungen neutral bleibt.
Was ihr für einen Design Sprint vorbereiten müsst Bevor es in die einzelnen Design Sprint Phasen geht, solltet ihr diese Punkte vorbereiten:
Blockiert 5 Tage (in der Regel Montag bis Freitag) im Kalender für das Team. Setzt ihr auf den Design Sprint 2.0, reichen 4 Tage aus. Stellt sicher, dass Mitarbeiter keine Geräte mitbringen, die nichts mit dem Sprint zu tun haben. Erlaubt sind nur entsprechende Design Sprint Tools. Auf diese Weise gibt es keine Ablenkungen. Besorgt die Arbeitsmaterialien, die ihr für den Design Sprint Ablauf benötigt. Je nach Art der Methode können das beispielsweise Zettel, Post-its und Stifte oder eine entsprechende Software und ein Tablet sein. Besorgt ein Whiteboard und ausreichend Marker für Notizen oder Skizzen.
Design Sprint Ablauf Jetzt geht es ans Eingemachte. Wir widmen uns dem Sprint in 4 Tagen:
Tag 1: Problem verstehen und Lösungen skizzieren Zum Start heißt es: das Problem möglichst detailliert festhalten und besprechen. Nur so stellt ihr sicher, dass alle Teilnehmer ein gemeinsames Verständnis von der Herausforderung haben. Auf diese Weise könnt ihr zusammen entscheidende Fragen und ein Ziel formulieren. Dann sammelt ihr Ideen, um das Ziel zu erreichen. Skizziert diese, so dass ihr ein besseres Bild davon bekommt, ob die Ideen funktionieren und umsetzbar sind. Das könnt ihr zum Beispiel über Wireframes vornehmen.
Tag 2: Für eine Lösung entscheiden Im nächsten Schritt einigt ihr euch im gesamten Team auf eine Lösung. Ihr verfeinert diese, indem ihr alle Details ergänzt. So schafft ihr alle Vorbereitungen für den Bau des Prototyps.
Tag 3: Prototypen bauen Ihr konzipiert und entwickelt einen ersten Prototyp. Dann bereitet ihr den morgigen Nutzertest des Prototyp vor. Dafür erarbeitet ihr den Aufbau des Tests und rekrutiert geeignete Testkandidaten. Je nach Projekt sind noch weitere Vorkehrungen nötig.
Tag 4: Prototypen testen In der letzten Design Sprint Phase testet ihr den entwickelten Prototyp ausgiebig – mit echten Nutzern. Dabei empfehlen wir, 5-8 Tests durchzuführen. Setzt dazu stets eine Testperson in einen Raum, betreut von einem Teammitglied. Der Test wird per Video in einen anderen Raum übertragen, wo die anderen Teilnehmer alle wichtigen Erkenntnisse festhalten. Die Testergebnisse bereitet ihr strukturiert auf – fertig.
Gut zu wissen
Wenn ihr etwas mehr Zeit habt, könnt ihr die Methode auf 5 Tage ausweiten. Den zusätzlichen Tag könnt ihr dann zum Beispiel nutzen, um euch mehr Zeit für die Skizzierung von möglichen Lösungen oder das Testen des Prototyps zu nehmen.
Design Sprint jetzt angehen Ihr steht gedanklich bereits in den Startlöchern? Dann legt direkt los! Wenn ihr einen Design Sprint nicht selbst planen, organisieren und durchführen möchtet, dann meldet euch gern bei uns. Als Kreativagentur für Markenführung und Markenerlebnisse nehmen wir euch und euer Team an die Hand. Zusammen können wir in einem Sprint eure Herausforderungen in nur 4 Tagen lösen. Danach verfügt ihr nicht nur über alle Antworten zu euren Fragen, sondern auch über einen funktionierenden Prototyp.